25 Apr 2015

Mentoring (nur was) für MigrantInnen?!

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MfG – Wie meinen?

„WKO, ÖIF und AMS…“ klingt wie der Beginn eines bekannten Fanta-4-Songs, ergibt aber eine ebenso bunte Projektmischung: 6 Monate Cross-Mentoring von den Wirtschaftskammern, die Gewerbetreibende als MentorInnen mit arbeitssuchenden MigrantInnen zusammenbringen. Letztere haben nicht nur so ihre Not mit den deutschen Akronymen. Auch werden ihre Potenziale oft deutlich unterschätzt – von InländerInnen wie manchmal ihnen selbst!
Die ABSOLVENTENAKADEMIE hat beim nunmehr 9. Durchgang in Wien mitgemacht ist begeistert – über den Zulauf (fast 100 Mentoring-Paare), die Idee und die motivierten Mentees. Von der Gründung neuer Startups, nachhaltiger Gruppenprojekte bis hin zur Bildung von Freundschaften war alles mit dabei. Aber vor allem eines: Ein Melting-Pot der Kreativität. Manche der Mentees bringen Studienabschlüsse von Uni und FH mit, die man hierzulande nicht einmal kennt. Employability Fehlanzeige – Wieso denn? Letztlich kommt es doch immer darauf an, (nicht sich selbst sondern) seine persönlichen Kompetenzen zu verkaufen, egal in welches Studienfach diese gegossen sind.

Mentor, Odysseus und Telemach – Du bist aus Hellas!

Aufgabe der MentorInnen war es, wie schon in der griechischen Mythologie Vertrauter, Berater und Freund gleichermaßen zu sein. Hier ging es nicht um fachliche Unterstützung sondern darum, was schließlich jeder braucht: Selbstbestärkung und Selbstvertrauen. Ein Arbeitsmarkt, der einem fremd vorkommt, oder ein Job-Interview, bei dem man nur „Bahnhof“ versteht? Das kennen nicht nur MigrantInnen, sondern wir (fast) alle.
So groß scheinen die Unterschiede zu heimischen Jobsuchenden dann gar nicht, fragt man die Mentees nach ihren Nöten, Wünschen und Lebenszielen. Die Zeiten, in denen promovierte AusländerInnen nur Aussicht auf Aushilfsjobs kurz vor der Notstandshilfe hatten, sind lange vorbei. Interkulturalität, exotische Sprachen und die Fähigkeit, sich Veränderungen anzupassen, sind heiß begehrt. Aber sinnvoll, nachhaltig, gestalterisch und wertschätzend muss die Arbeit sein. Von Work-Life-Balance und gegen die Quarterlife-Crisis ist auch hier die Rede. Auch die MigrantInnen der „Generation Y“ haben ihre Ansprüche – Und das ist gut so!

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Mentoring kann was – Aber eben nicht alles!

Toll, wenn man als MentorIn unserem Land ein positives Gesicht geben kann. In Österreich leben mehr als 1 ½ Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. In einem fremden Land jemanden zu haben, dem man sich anvertrauen kann, der die heimische Kultur mit allen ihren „Macken“ versteht, und ehrenamtlich junge Talente fördern will, darüber haben sich die Mentees wohl am meisten gefreut.
Networking z.B. kann durch die rein persönliche Ebene „MentorIn – Mentee“ aber nicht ersetzt werden. Deswegen gab es zusätzlich noch Gruppentreffen unter Mentees wie unter MentorInnen und Rahmenveranstaltungen mit allen zusammen. Schließlich will man auch die KollegInnen und die anderen „Paare“ kennen lernen und von den Erfahrungen aller profitieren. Mentoring alleine ist einseitig – Kommen Trainingsworkshops, Vorträge und informelle Treffen hinzu, pusht das nicht nur die Gruppendynamik. Auch merkt man schnell, dass man mit manchem Problemchen nicht alleine auf der Welt ist, selbst wenn man sich manchmal so fühlt.
Soll ich mich für die Selbständigkeit entscheiden? Brauche ich diese oder jene Weiterbildung für meinen Traumjob? Will ich in eine Führungsposition? Was passt zu meiner Persönlichkeit wirklich? Alles keine leichten Fragen – Aber die richtigen!

Sie sind auch AkademikerIn und suchen noch nach Ihrem/r persönlichen MentorIn? Die ABSOLVENTENAKADEMIE unterstützt Sie gerne dabei – Einfach nachfragen!